Es gibt im Leben so Minuten,
da schwillt die Zung mir an.
Die Reime tun das Hirn mir fluten
und so hört sich´s dann an.
Der Kopf hört gar nicht auf zu rattern
dann muss ein Reim halt sein,
die Verse in die Tasten flattern
als könnten sie laut schrein.
Der Wurm
"Ich bin Messias!", sagt ein Würmchen
kriecht hoch hinauf bis auf ein Türmchen.
"Denn in ein Wurmloch schaut ja keiner ...
wird nicht gewahr der Größe meiner!
Nun muss man ganz nach oben gucken
und ich kann prima runter spucken!"
"Huhuh, halloo ... ich bin hier oooben,
drum müsst ihr mich "Messias" loooben.
Ich sag´die Wahrheit, ihr müsst´s mir glauben,
wenn nicht, tu ich den Nerv euch rauben."
Und wenn das doofe Publikum
dem Wurm nicht huldigt, nimmt er´s krumm
und wendet sich beleidigt ab ...
Doch er macht niemals ernsthaft schlapp!
Und zäh wie Leder sagt er sich:
"Aufgeben , nein, das tu ich nicht!"
Und schwuppdiwupp, da hockt der Wurm
auf einem noch viel höheren Turm ...
und ruft ins Volk: "Ihr lieben Leut,
hört was ich verkündige heut!
Kniet nieder Sünder, aber flott,
denn ab sofort nenn´ich mich "Gott"!"
Da lachten all die Menschen nur
... von Huldigungen keine Spur.
Und die Moral von der Geschicht:
Ein Wurm ist kein Messias nicht!
Würd´s Würmchen auf dem Boden bleiben,
dann könnt´man es wohl besser leiden.
Dieses Gedicht habe ich einem ganz bestimmten Künstler gewidmet, der ein wenig den Blick für die Realität verloren hat.